Junge Sozialdemokraten schockiert über Brexit

Veröffentlicht am 17.08.2016 in Pressemitteilungen

Der Brexit bewegt auch die Gemüter auf der Zollernalb: Selbst mit einigen Wochen Abstand zur Entscheidung der Briten, der EU den Rücken zu kehren, zeigen sich die örtlichen Jusos geschockt.

Sanel Dacic, Vorsitzender der Jusos Zollernalb, betont: „Die ‚Leave‘-Kampagne war von Beginn an von Lügen durchzogen!“ Bekannte Brexit-Befürworter hatten beispielsweise behauptet, Großbritannien müsse 350 Millionen Pfund wöchentlich an die EU überweisen, dieses Geld wolle man im Falle eines EU-Austritts in das britische Gesundheitswesen fließen lassen. Dieses Versprechen war jedoch schon einen Tag nach dem Referendum wieder kassiert worden. Ferner bedauert Dacic, dass sich vor allem die junge Generation für einen Verbleib in der Europäischen Union ausgesprochen habe und jetzt unter wirtschaftlichen sowie sozialen Auswirkungen des Brexits umso mehr leiden müsse.

Der Albstädter Juso Dominik Speißer hofft deshalb darauf, dass junge Briten die persönlichen und politischen Beziehungen zur EU weiterhin pflegen. Gleichzeitig hebt er hervor: „Austritt heißt Austritt – mit allen Konsequenzen!“ Großbritannien könne nicht davon ausgehen,  künftig in selbem Maße von der EU zu profitieren wie die Mitgliedsstaaten. 

Die Jusos möchten den Blick trotz ihrer großen Enttäuschung nach vorn richten. Nach der Entscheidung zum Brexit müssten die Verantwortlichen in der EU endlich reagieren, meint Lara Herter, Jung-Gemeinderätin in Albstadt. „Für viele Menschen steht die EU nur noch für zweifelhafte Reglementierungen und wirtschaftlichen Abstieg – wir müssen dafür kämpfen, die EU gerechter zu gestalten!“ 

Von einer sozialeren und demokratischeren Europäischen Union haben die Jusos eine klare Vorstellung: Die mitunter von EU-Institutionen vorangetriebene Sparpolitik im Süden Europas solle beendet werden, da sie Armut und sogar höhere Schuldenberge verursache. Stattdessen seien mehr Investitionen in der EU dringend notwendig, um die Wirtschaft in momentan ökonomisch schwächeren Ländern wieder anzukurbeln. Gegen hohe Arbeitslosenzahlen, insbesondere unter der Jugend, müsse ebenfalls vorgegangen werden.  Außerdem müsse das Europäische Parlament als ein von den Bürgern gewähltes Organ dringend mehr Rechte erhalten. Nach dem Willen der Jusos Zollernalb soll des Weiteren ein verpflichtendes Lobbyregister auf EU-Ebene eingeführt werden, um die Kontakte von Parlamentariern offenzulegen und die Einflussnahme von Lobbyisten zu beschränken.

 

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